Im
letzten Kriegssommer 1944 kehrt der junge Wehrmachtssoldat Walter Proska
vom elterlichen Hof zurück an die Ostfront – und strandet
im Niemandsland der polnischen Wälder bei einem Haufen versprengter
deutscher Soldaten, nachdem der Zug zu seiner Kompanie von Partisanen
in die Luft gejagt wurde. Längst von den eigenen Truppen aufgegeben,
sind seine neuen Kameraden in einer verzweifelten Lage. Umzingelt von
Partisanen, abgeschnitten von der Front, erwartet sie der sichere Tod.
Im
letzten Kriegssommer 1944 strandet der junge Wehrmachtssoldat Walter
Proska (Jannis Niewöhner) auf dem Weg Richtung Ostfront bei
einem Haufen versprengter deutscher Soldaten. Auf verlorenem Posten
und von den eigenen Truppen aufgegeben, erteilt der sadistische
Unteroffizier Willi Stehauf (Rainer Bock) ihnen im Niemandsland
der polnischen Wälder immer menschenverachtendere Befehle.
Die Begegnung mit der jungen polnischen Partisanin Wanda (Malgorzata
Mikolajczak) und intensive Gespräche mit seinem Kameraden Wolfgang
Kürschner (Sebastian Urzendowsky) lassen Proska immer stärker
an der Richtigkeit seines Auftrags zweifeln. Als die Rote Armee
näher rückt, gerät der junge Soldat in Kriegsgefangenschaft
und kann sich nur noch retten, indem er zum Feind überläuft…
„Der
Überläufer“ von Regisseur Florian Gallenberger („Schatten
der Zeit“), der nun auf DVD und Blu-ray erscheint, basiert
auf der literarischen Vorlage des gleichnamigen Buches von Siegfried
Lenz. Dabei ist die Entstehungsgeschichte des Romans eine spannende
Angelegenheit und ein Lehrstück für das politische Klima
in der Adenauer-Ära der 1950er Jahre. Nach zahlreichen Änderungswünschen
von Seiten des Verlages schmiss der Autor 1951 hin. So erschien
der Roman erst 2016, zwei Jahre nach dem Tod von Siegfried Lenz.
Der zweiteilige Fernsehfilm startet mit starken Bildern und folgt
dabei den eigenen Kriegserfahrungen von Siegfried Lenz.
Es
ist die Beschreibung einer surrealen Welt, die Welt der letzten
Kriegswochen. Eine unaufhörliche Abwärtsbewegung der Menschlichkeit,
in der alle Beteiligten hinabgleiten. Der Wald als infernalische
Hölle. So wunderschön und doch so grausam. Der Mensch
wird wieder Teil der Natur, unerbittlich und fern der altbekannten
gesellschaftlichen Muster. In der zweiten Hälfte des Films
verwischen die Grenzen zwischen Gut und Böse. Der Regisseur
zeigt die Komplexität der menschlichen Natur. Schuld ist austauschbar.
Es zeigt sich, wie leicht Konformismus in Grausamkeit umschlagen
kann. So enden auch die scheinbaren „Befreier“ Stalins
als grausame Menschenfeinde.