Ein
Sommer bei seiner Tante in einer kleinen Strandgemeinde in Cape Cod:
So hatte sich der 17-jährige Daniel seine Ferien nicht vorgestellt.
Es fällt ihm nicht leicht, Anschluss zu finden bei all den reichen
Kids, die hier endlos Party feiern. Doch dann lernt er Hunter kennen,
den charismatischen Drogendealer der Stadt, und dessen Schwester,
die umwerfende McKayla, die allen Jungs den Kopf verdreht.
Cape
Cod im Jahr 1991: Kurz nach dem Tod seines Vaters wird der introvertierte
Daniel (Timothée Chalamet) von seiner Mutter (Jeanine Serralles)
auf die Ferieninsel im Nordosten der USA geschickt, um den Sommer
bei seiner Tante (Rebecca Koon) zu verbringen. Dort lernt er den Dealer
Hunter (Alex Roe) kennen, dessen Bad-Boy-Attitüde der jüngere
Daniel bald nacheifert. Gemeinsam ziehen sie den Drogenhandel groß
auf und Daniel findet nach und nach zu mehr Selbstbewusstsein. So
lernt er auch Hunters jüngere Schwester McKayla (Maika Monroe)
kennen und zwischen den beiden entwickelt sich eine leidenschaftliche
Beziehung, wovon Hunter aber gar nicht begeistert ist. Unterdessen
geraten Hunter und Daniel mit ihren Drogengeschäften in Konflikt
mit einigen örtlichen Gangstern...
Timothée
Chalamet ist durch seine Mitwirkung in zahlreichen Spielfilmen im
Hollywood-Olymp angekommen. Der US-amerikanisch-französischer
Schauspieler erhielt für seine schauspielerischen Leistungen
in „Call Me by Your Name“, „Beautiful Boy“
und „Lady Bird“ zahlreiche Nominierungen und Auszeichnungen,
darunter Oscar, Golden Globe und British Academy Film Award. Nun erscheint
mit „Hot Summer Nights „ein Spielfilm aus dem Jahre 2017,
wo sich Timothée Chalamet noch am Anfang seiner schauspielerischen
Karriere befand. Das Regiedebüt von Elijah Bynum entführt
einen auf eine stimmungsvolle Reise durch die 90er Jahre. Dabei wurde
das Gefühl dieser Zeit sehr schön eingefangen, sei es der
Look, die Stimmung oder die Musik. Der Film ist eine Art Liebeserklärung
an diese Zeit, verpackt in eine stimmige Coming of Age – Geschichte.
Was
ebenfalls sehr gelungen ist, ist die schauspielerische Leistung von
Timothée Chalamet. Er kann in diesem Film die ganze Bandbreite
seines Könnens zeigen und wandelt sich vom traurig blickenden
Außenseiter zu einem selbstbewussten jungen Mann, der immer
mehr in Drogengeschäfte verwickelt wird. Diese Wandlung wirkt
natürlich und organisch. Die Motivation seiner Figur wirkt realistisch
und gut begründet. Die Handlungen entspringen einer inneren Logik
und sind nicht künstlich konstruiert. Auch wenn der Film genretypische
Elemente beinhaltet, hebt er sich von den üblichen Filmen dieser
Art ab. Der Humor in diesem Film ist mehrdeutig und zuweilen bittersüß.
Die genretypischen Konflikte, wie zum Beispiel eine Dreiecksbeziehung,
sind gut herausgearbeitet.
Der
Film hat sehr viel erzählerisches Tempo und bietet gute Unterhaltung.
Er ist flott geschnitten und erinnert in seinen besten Momenten in
Sachen an „Baby Driver“. In handwerklicher Hinsicht ist
inszenatorisch an dem Spielfilmdebüt von Elijah Bynum nichts
Grundlegendes auszusetzen. Die Idee eines Über-Ich-Erzählers
ist spannend und erschließt sich gegen Ende des Filmes in ihrer
vollen Bedeutung. „Hot Summer Nights“ ist ein gelungener
und stimmungsvoller Film, eine Zeitreise in die 90er Jahre, die das
Genre nicht neu erfindet, aber sehr schön umsetzt. Die Handlung,
die Darstellerinnen und Darsteller und der Humor können überzeugen.
Durch die treibende Inszenierung wird der Film an keiner Stelle langweilig.
HOT
SUMMER NIGHTS
USA 2017 | Koch Media GmbH | VÖ: 18.03.21
(Vod), 25.03.21 (Blu-ray und DVD) (FSK 16) R: Elijah Bynum | D: Timothée
Chalamet, Maika Monroe, Alex Roe