Walter
Kollo studiert Musik in Sondershausen und Königsberg und lässt
sich nach dem Studium 1901 in Berlin nieder, wo er Chansons und Couplets
schreibt. Er wird Kapellmeister und Hauskomponist am „Berliner
Theater“, das er von 1910 bis 1918 leitet. 1913 erlebt seine
Operette „Wie einst im Mai“ einen überwältigenden
Erfolg. Kollo heiratet, gründet eine Familie und wird Musikverleger.
Viele seiner oft in Revuen gespielten Tanzlieder, die er im Admiralspalast
schreibt, wurden populäre Schlager. Sein Sohn Willi schreibt
die Libretti und Gesangstexte…
„Solang noch untern Linden“ von
Regisseur Willy Kollo ist ein gelungener Musikfilm aus dem Jahre 1958,
der nun auf DVD erscheint und damit einer neuen Generation zugängig
wird. Im Mittelpunkt steht der bekannte Komponist Walter Elimar Kollo,
der von 1978 bis 1940 lebte. Er ist bis zum heutigen Tag bekannt und
berühmt als Operettenkomponist und ein Teil der Stadtgeschichte
Berlins. Auch wenn der Film kleinere inszenatorische Schwächen
aufweist, bietet er einen faszinierenden Einblick in das Leben eines
großen Komponisten. Auch wenn der Film schon einige Jahrzehnte
auf dem Buckel hat, macht er sich ganz gut bei der Wiedergabe. Das
Bild ist scharf und kontrastreich. Man kann als Zuschauer viele Details
erkennen, auch wenn es gelegentlich kleine Kratzer und Lichtblitze
gibt. Die Tonqualität, nicht unwichtig bei einem Musikfilm, ist
von einer soliden Qualität. Wie man bei einem Film aus dieser
Zeit erwarten darf, weist der Ton keine speziellen Tiefen oder Höhen
auf und ist für den Zuschauer angenehm. Als Extras gibt es auf
dieser DVD eine Trailershow und ein hübsches Booklet, das detaillierte
Biografien zu den Darstellern aufweist. Der Film bietet nicht nur
spannende Einblicke in das Leben von Willy Kollo, sondern ist zugleich
eine schön anzusehende Zeitreise in das Berlin der Vorkriegszeit,
dessen Atmosphäre durch zahlreiche Dokumentaraufnahmen gekonnt
widergespiegelt wird.