DVD & BLU-RAY | 28.10.2020

YUMMY

Während Alison auf die OP wartet, streift Michael durch das Gebäude. In einem verlassenen Flügel findet er eine junge Frau, die gefesselt und geknebelt im Bett liegt. Michael befreit die Frau, doch zu spät erkennt er, dass es sich bei der Patientin um einen leibhaftigen Zombie handelt! Im Handumdrehen bricht in der Klinik eine Zombie-Epidemie aus.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Busch Media Group

Das junge Paar Michael (Bart Hollanders) und Alison (Maaike Neuville) fährt zu einem chirurgischen Eingriff in ein schäbiges osteuropäisches Krankenhaus. Die junge Frau möchte eine Brustverkleinerung. Und wenn man schon auf dem Weg ist, kommt ihre Mutter gleich mit, die sich ein Facelifting verpassen will. Auf seinem Weg durch die verlassenen Stationen, stößt der Freund auf eine junge Frau, die geknebelt und auf einem Operationstisch festgeschnallt ist. Wie sich herausstellt, ist sie das Ergebnis einer experimentellen Verjüngungskur. Er befreit sie, merkt aber nicht, dass er gerade den Ausbruch einer Zombie-Epidemie verursacht hat, der Ärzte, Patienten und seine Schwiegermutter in blutrünstige Untote verwandelt…

„Yummy“ von Lars Damoiseaux ist eine intelligente und kreative Zombie-Komödie, die Geschmacklosigkeit regelrecht zelebriert und sehr lustig und unterhaltsam ist. Dabei ist es gar nicht so einfach, dem Zombie-Genre neue Aspekte abzugewinnen. Das Zombie-Genre hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Wandlungen und Höhen und Tiefen gesehen. Viele Menschen verbinden Zombiefilme nicht direkt mit hochwertigen cineastischen Meisterwerken, sondern eher mit Trash.


© Busch Media Group

Das diese grobe Einschätzung nicht stimmt, sieht man herausragenden Filmen wie „Shaun oft he Dead“ und „The Girl with all the Gifts“. Ist der erste Film eine gnadenlos lustige und intelligente Parodie auf das Genre, ist der zweite Film der ambitionierte und geglückte Versuch einer Weiterentwicklung des Genres. „Yummy“ ist nicht nur der erste belgische Zombiefilm, sondern verbindet eine lustige Komödie gekonnt mit einem blutigen Inhalt, der nichts für schwache Nerven ist. Der Film wurde mit einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne finanziert und dürfte seine Unterstützer nicht enttäuscht haben. Die Verbindung zwischen einer Schönheitsklinik und Zombies ist genial und an sich schon eine unerschöpfliche Quelle von vielen lustigen Momenten. Denn neben dem für einen solchen Film obligatorische Blut gibt es jede Menge abgesaugtes Bauchfett, welches zum Einsatz kommt. Handwerklich bewegt sich „Yummy“ auf einem hohen Niveau. Die Personen werden gut eingeführt und sind ausreichend differenziert. Außerdem findet jede Figur im Film ein ganz spezielles Ende. Das zeugt von großer Kreativität und Liebe zum Detail. „Yummy“ ist nicht für Genre-Fans ein großer Spaß.


YUMMY

Belgien 2019 | Busch Media Group | : 23. Oktober 2020 (FSK 18)
R: Lars Damoiseaux | D: Maaike Neuville, Bart Hollanders, Benjamin Ramon



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