Während
Alison auf die OP wartet, streift Michael durch das Gebäude.
In einem verlassenen Flügel findet er eine junge Frau, die gefesselt
und geknebelt im Bett liegt. Michael befreit die Frau, doch zu spät
erkennt er, dass es sich bei der Patientin um einen leibhaftigen Zombie
handelt! Im Handumdrehen bricht in der Klinik eine Zombie-Epidemie
aus.
Das
junge Paar Michael (Bart Hollanders) und Alison (Maaike Neuville)
fährt zu einem chirurgischen Eingriff in ein schäbiges osteuropäisches
Krankenhaus. Die junge Frau möchte eine Brustverkleinerung. Und
wenn man schon auf dem Weg ist, kommt ihre Mutter gleich mit, die
sich ein Facelifting verpassen will. Auf seinem Weg durch die verlassenen
Stationen, stößt der Freund auf eine junge Frau, die geknebelt
und auf einem Operationstisch festgeschnallt ist. Wie sich herausstellt,
ist sie das Ergebnis einer experimentellen Verjüngungskur. Er
befreit sie, merkt aber nicht, dass er gerade den Ausbruch einer Zombie-Epidemie
verursacht hat, der Ärzte, Patienten und seine Schwiegermutter
in blutrünstige Untote verwandelt…
„Yummy“ von Lars Damoiseaux ist
eine intelligente und kreative Zombie-Komödie, die Geschmacklosigkeit
regelrecht zelebriert und sehr lustig und unterhaltsam ist. Dabei
ist es gar nicht so einfach, dem Zombie-Genre neue Aspekte abzugewinnen.
Das Zombie-Genre hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Wandlungen
und Höhen und Tiefen gesehen. Viele Menschen verbinden Zombiefilme
nicht direkt mit hochwertigen cineastischen Meisterwerken, sondern
eher mit Trash.
Das
diese grobe Einschätzung nicht stimmt, sieht man herausragenden
Filmen wie „Shaun oft he Dead“ und „The Girl with
all the Gifts“. Ist der erste Film eine gnadenlos lustige und
intelligente Parodie auf das Genre, ist der zweite Film der ambitionierte
und geglückte Versuch einer Weiterentwicklung des Genres. „Yummy“
ist nicht nur der erste belgische Zombiefilm, sondern verbindet eine
lustige Komödie gekonnt mit einem blutigen Inhalt, der nichts
für schwache Nerven ist. Der Film wurde mit einer erfolgreichen
Crowdfunding-Kampagne finanziert und dürfte seine Unterstützer
nicht enttäuscht haben. Die Verbindung zwischen einer Schönheitsklinik
und Zombies ist genial und an sich schon eine unerschöpfliche
Quelle von vielen lustigen Momenten. Denn neben dem für einen
solchen Film obligatorische Blut gibt es jede Menge abgesaugtes Bauchfett,
welches zum Einsatz kommt. Handwerklich bewegt sich „Yummy“
auf einem hohen Niveau. Die Personen werden gut eingeführt und
sind ausreichend differenziert. Außerdem findet jede Figur im
Film ein ganz spezielles Ende. Das zeugt von großer Kreativität
und Liebe zum Detail. „Yummy“ ist nicht für Genre-Fans
ein großer Spaß.
YUMMY
Belgien 2019 | Busch Media Group | VÖ:
23. Oktober 2020 (FSK 18) R: Lars Damoiseaux | D: Maaike
Neuville, Bart Hollanders, Benjamin Ramon