WILD Magazin

Die zehn Jahre alte und und unglaublich zynische Flora (Matilda Lawler) verbringt ihre Zeit am liebsten mit dem Lesen von Comics. Nebenbei versucht sie die Scheidung ihrer Eltern zu verstehen. Als ihr Nachbar mit einem Staubsauger ein Eichhörnchen überrollt, rettet Flora das Tier – und entdeckt, dass dieses Superkräfte hat. Endlich kann Flora auf den Spuren ihrer geliebten Comic-Helden wandeln und gemeinsam mit dem Eichhörnchen, welches sie Ulysses tauft, Abenteuer bestehen. Die neue Freundschaft verändert auch Flora, die einen neuen Blick auf das vielleicht doch nicht ganz so schlimme Leben gewinnt. Doch daneben muss sie auch Ulysses beschützen, denn Floras Mutter (Alyson Hannigan) hält wenig von einem Nagetier im Haus…

Der Film basiert auf dem mit dem Newbery Award ausgezeichneten Buch von Kate DiCamillo und einem Drehbuch von Brad Copeland („Arrested Development“). Das erweist sich als eine großartige Kombination, denn der Film kann in vielerlei Hinsicht überzeugen. Die Heldin in „Flora & Ulysses“ ist ein ganz normales Mädchen, wie viele andere 10-jährige. Sie verbringt die Wochenenden gerne mit ihrer Familie, doch dann trennen sich ihre Eltern. Wie so oft in diesem Fällen, wenn Kinder mit der rauen Wirklichkeit konfrontiert werden, reagiert sie mit Zynismus. Und doch ist ihr Glaube an das Gute nicht gebrochen. Die Rettung aus dieser misslichen Lage naht in Folge eines Eichhörnchens, dass man schon bei der ersten Szene in sein Herz schließt. Es ist intelligent, ungeschickt und einfach nur liebenswert.

Die lustigen Streiche von Ulysses, ob seine Superkräfte nun real sind oder nicht, lenken Flora von ihren Problemen ab und geben ihr neuen Optimismus. „Flora & Ulysses“ ist ein unterhaltsamer Film für die ganze Familie, der ein überzeugendes Plädoyer dafür ist, dass es keine Superhelden braucht, um seinen Weg zu finden gehen. Die wahren Superkräfte liegen in unserem Innersten. Die Figuren in „Flora & Ulysses“ sind facettenreich gezeichnet. Der Star dieses Films ist Matilda Lawler, die eine grandiose schauspielerische Leistung abliefert und genau den richtigen Ton aus der literarischen Vorlage trifft. Wie selbstverständlich agiert sie vor der Kamera mit einem Eichhörnchen umgeht, das gar nicht real existiert, sondern vom Computer animiert wurde.