In
einer abgelegenen Bergregion irgendwo in Lateinamerika absolviert
eine aus Teenagern bestehende Kampfgruppe von Rebellen, mit Kampfnamen
wie Rambo, Schlumpf, Bigfoot, Lobo und Boom-Boom, militärische
Übungen, während sie im Auftrag einer nebulösen Guerillagruppe,
die nur als „die Organisation“ bekannt ist, eine Gefangene
und eine zwangsrekrutierte Milchkuh bewacht. Ein Angriff aus dem Hinterhalt
treibt die Gruppe in den Dschungel, ihr komplexes Beziehungsgeflecht
zerreißt und die Mission beginnt schiefzugehen.
Patagrande
(Moises Arias), Rambo (Sofia Buenaventura), Leidi (Karen Quintero),
Sueca (Laura Castrillón), Pitufo (Deiby Rueda), Lobo (Julián
Giraldo), Perro (Paul Cubides) und Bum Bum (Sneider Castro). Acht
streunende Teenager, die jeweils einen Codenamen tragen, bilden eine
paramilitärische Gruppe auf einem abgelegenen Hügel. Ein
Bote liefert Anweisungen einer Guerillaorganisation: Die Gruppe soll
sich um eine Milchkuh namens Shakira und eine entführte Frau
aus den USA namens Doctora (Julianne Nicholson) kümmern. Als
sie aufgrund eines Hinterhalts gezwungen werden, tief in den Dschungel
hineinzuziehen, kommt es jedoch zu Spannungen in der Gruppe und die
Mission gerät ins Wanken…
„Monos
- Zwischen Himmel und Hölle“ von Regisseur und Autor Alejandro
Landes („Porfirio“), der auf DVD, Blu-ray und digital
erschienen ist, ist ein kraftvoller Spielfilm, der in mächtigen
Bildern beschreibt, welche Folgen Krieg mit all seinen grausamen Begleiterscheinungen
und der Verlust von Werten und Normen auf die Menschen und die sozialen
Gefüge hat. Nun ist dieses Thema nicht wirklich neu. Man denke
nur an Filmklassiker wie „Herr der Fliegen“ und „Apocalypse
Now“.
Doch auch wenn ein Vergleich mit diesen Filmen sicherlich schmeichelhaft
ist, würde es die Sache nicht wirklich treffen, weil „Monos
- Zwischen Himmel und Hölle“ keine Kopie dieser Filme ist,
sondern diesem großen Thema neue Aspekte abgewinnt und seinen
ganz eigenen Weg geht. Das macht diesen Film so sehenswert und so
spannend. Zu Beginn wird der Zuschauer direkt in die Handlung geworfen.
Es gibt keine erklärenden Informationen zu den Hintergründen
der Geschichte. Man sieht die jugendlich wirkenden Figuren beim Drill
mit der Waffe und die Geisel der Gruppe. Doch schon schnell entsteht
ein unbehagliches Gefühl der Spannung. Erzählerisch pendelt
der Film zwischen unterschiedlichen Figuren. Das ist gelegentlich
etwas verwirrend, aber auf diese subjektive Art und Weise lernt man
viel über die einzelnen Figuren. Es wird nicht spezifiziert,
in welchem Land sich die Handlung ereignet, was nicht wichtig ist,
da es um universelle Strukturen des Machtmissbrauchs geht. Die Unterschiede
zwischen Gut und Böse verschwimmen immer mehr. Scheinbar endloser
(Bürger-) Krieg hat katastrophale Folgen für die Psyche
der Menschen. „Monos - Zwischen Himmel und Hölle“
legt diese Mechanismen bloß und zeigt sie in aller Offenheit.
Dieser Film ist hypnotisierend und abstoßend zugleich. Eine
dunkle Reise in die Abgründe der Seele.
MONOS
- ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE
KOL, ARG, NL, D, SWE, URY, DK, USA 2019 | DCM | VÖ:
09. Oktober 2020 (FSK 16) R: Alejandro Landes | D: Julianne
Nicholson, Moises Arias, Sofia Buenaventura