Was
soll Willow denn mit einem Wald anfangen? Den hat sie nämlich
von ihrer Großtante Alwina geerbt. Und nicht nur den –
Alwina hat Willow auch noch ein kleines windschiefes Häuschen
hinterlassen und vor allem: ihre Hexenkraft. Doch ob Willow dieses
Erbe, mit allem was dazu gehört, wirklich annehmen möchte?
Mit
„Ein Mädchen namens Willow“ erscheint ein erfrischend
authentischer Kinderfilm, der das junge Publikum ernst nimmt und es
in eine magische Welt entführt, die von den klassischen Sagen
und Märchen inspiriert ist, ohne dabei an Aktualität zu
verlieren, auf DVD, Blu-ray und digital für das Heimkino. Es
gelingt Regisseur Mike Marzuk sehr gut, eine Geschichte zu erzählen,
die nicht nur unterhält, sondern auch wichtige Botschaften über
Freundschaft, Umweltschutz und Selbstakzeptanz vermittelt. Die Verfilmung
von Sabine Bohlmanns erfolgreicher Kinderbuchreihe überzeugt
durch ihre liebevolle und detailreiche Umsetzung. Die Hauptfigur Willow,
verkörpert von der jungen Darstellerin Ava Petsch, ist eine relatable
Heldin, die sich mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens und
der Entdeckung ihrer eigenen Identität auseinandersetzen muss.
Die Geschichte, wie sie unverhofft einen Wald erbt und entdeckt, dass
sie eine Hexe ist, spricht die universelle kindliche Fantasie an.
Der Film schafft es, das Magische als eine natürliche Erweiterung
der Realität darzustellen, wodurch sich junge Zuschauer leicht
mit den Protagonisten identifizieren können. Die Nebencharaktere,
insbesondere die drei weiteren Hexenmädchen Valentina, Gretchen
und Lotti, sind sorgfältig gezeichnet und repräsentieren
verschiedene Persönlichkeiten. Ihre unterschiedlichen Fähigkeiten
und Temperamente spiegeln die Vielfalt der kindlichen Welt wider und
zeigen, dass Stärke in der Gemeinschaft liegt. Der Humor im Film
ist altersgerecht und entsteht oft aus den charmanten Eigenheiten
der Figuren, wie dem Fuchs Rufus, der als liebenswerter und humorvoller
Sidekick fungiert. Diese kindgerechte Darstellung von Humor und Herzlichkeit
macht den Film zu einem Vergnügen für die ganze Familie,
ohne in Klamauk abzudriften.
Ein
herausragender Aspekt des Films ist seine visuelle Gestaltung. Die
Kamera fängt die Schönheit und Mystik des Waldes ein und
macht ihn zu einem lebendigen Charakter. Die Spezialeffekte, die die
Hexenkräfte wie die Bändigung des Feuers oder das Wachstum
von Pflanzen darstellen, sind nicht nur visuell ansprechend, sondern
dienen auch der Erzählung. Sie unterstreichen die Verbindung
der Mädchen zur Natur und die Bedeutung, diese zu schützen.
Gerade in dieser Hinsicht zeigt der Film seine Relevanz. Der Konflikt
mit den „bösen“ Waldbesitzern, die den Wald abholzen
wollen, um ein Einkaufszentrum zu bauen, ist eine klare und verständliche
Metapher für den modernen Umweltschutz. Der Film ermutigt Kinder,
die Natur als schützenswert zu betrachten und sich für sie
einzusetzen. Die Botschaft ist klar und direkt, aber niemals moralinsauer.
Sie wird spielerisch und mit einem Gefühl von Abenteuer vermittelt,
was die jungen Zuschauer dazu inspiriert, über ihre eigene Rolle
in der Welt nachzudenken. „Ein Mädchen namens Willow“
ist ein Paradebeispiel für einen gelungenen Kinderfilm. Er verbindet
eine spannende Handlung mit charmanten Charakteren und einer wichtigen
Botschaft. Er beweist, dass deutsche Kinderfilme das Potenzial haben,
mit Herz und Fantasie zu begeistern, ohne auf generische Hollywood-Klischees
zurückzugreifen. Die Veröffentlichung für das Heimkino
ist ein großer Gewinn, denn er lädt dazu ein, die Magie
der Geschichte immer wieder neu zu entdecken. Er ist ein Film, der
nicht nur unterhält, sondern auch einen nachhaltigen Eindruck
bei seinen jungen Zuschauern hinterlässt, indem er sie ermutigt,
an sich selbst und die Kraft der Freundschaft zu glauben.
EIN MÄDCHEN NAMENS WILLOW
ET:
03.07.25: digitale Kaufversion / 17.07.25: DVD und Blu-ray | FSK
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R: Mike Marzuk | D: Ava Petsch, Cora Trube, Anna von Seld
Deutschland 2025 | Constantin Film