Die 
            US-Ostküste im Juni 1962: Im Bundesstaat Massachusetts werden 
            innerhalb von rund zwei Wochen vier Frauen ermordet. Während 
            die Polizei offenbar im Dunkeln tappt, nehmen sich die beiden Journalistinnen 
            Loretta McLaughlin (Keira Knightley) und Jean Cole (Carrie Coon) der 
            Fälle an und stellen Verbindungen her, die darauf hindeuten, 
            dass es sich stets um denselben Täter handelt. Bis Anfang 1964 
            kommt es zu neun weiteren, immer nach ähnlichem Muster ablaufenden 
            Morden: Der Täter verschafft sich Zutritt zu den Wohnungen der 
            Frauen und erwürgt sie dort meist mit einem Kleidungsstück. 
            Bei ihren Recherchen müssen die Reporterinnen sich nicht nur 
            ihren Vorgesetzten und dem Sexismus der Zeit entgegenstellen – 
            einiges deutet darauf hin, dass die Behörden absichtlich schlampig 
            arbeiten und als schließlich ein Mann die Taten gesteht, bleiben 
            Zweifel, ob tatsächlich der Richtige ins Gefängnis kommt...
          „Boston 
            Strangler“ von Regisseur Matt Ruskin ist ein spannender und 
            hoch gradig besetzter Thriller, der ab dem 17. März exklusiv 
            auf Disney+ zu sehen sein wird. Der Spielfilm ist ein Beispiel für 
            eine gelungene Umsetzung eines True Crime Stoffes für Film und 
            Fernsehen. Schließlich erfreuen sich True Crime Geschichten 
            seit langer Zeit großer Beliebtheit bei den Menschen. Es ist 
            diese Mischung aus Neugierde und Grusel, die fasziniert. Die Suche 
            nach dem Boston Strangler, der in den 1960er Jahren in den USA Terror 
            und Schrecken verbreitete, ist dafür perfekt geeignet. Dieser 
            Film legt den Schwerpunkt seiner Betrachtungen auf die tapferen Journalistinnen 
            und Journalisten, die mit ihren hartnäckigen Ermittlungen die 
            Polizei dazu brachte, ausführlich zu ermitteln.
          Damit 
            steht dieser Film in einer Reihe mit zahlreichen True-Crime-Dokumentationen 
            der letzten Jahre, wo mühsam Fakten präsentiert, Theorien 
            entwickelt und Zusammenhänge gefunden werden. Dabei gestaltet 
            sich dieser spannende Film nicht intelligente Suche nach dem Boston 
            Strangler und nicht als Aneinanderreihung von reißerischen Fakten. 
            Dabei vermeidet es der Film in kitschige Fahrwasser zu geraten, sondern 
            präsentiert moralisch gefestigte Menschen, die es als ihre Aufgabe 
            sehen, die Polizei auf ihre Pflichten hinzuweisen. Das journalistische 
            Duo ist dabei keine monolithische Einheit, sondern wird mit inneren 
            Konflikten konfrontiert. Der Film ist zugleich eine spannende Gesellschaftsstudie 
            der 1960er Jahren. Keira Knightley liefert eine großartige schauspielerische 
            Leistung in „Boston Strangler“ ab und trägt den Film 
            auf ihren Schultern.