Der
Tag der Alien-Invasion beginnt für Samira auch ohne Außerirdische
katastrophal: In einem Hospiz in New York verbringt die Dichterin
ihre Tage und wartet auf den Tod. Allein die Katze Frodo lässt
sie noch nahe an sich ran, von Menschen hat sie genug.
In
„A Quiet Place - Day One“ attackieren monströse Kreaturen
die Metropole New York, während sich die krebskranke New-Yorkerin
Sam (Lupita Nyong'o) mittendrin befindet. Jeder kleinste Laut kann
den Tod bedeuten, denn die boshaften Kreaturen sind extrem geräuschempfindlich.
Die Stadt verfällt ins Schweigen und Sam und ihre Mitstreiter,
darunter der junge Mann Eric (Joseph Quinn), lernen sich an ihre neue,
schweigsame Realität anzupassen. Doch das ist bei Weitem nicht
die einzige Herausforderung, die Sam und ihre Mitstreiter bestreiten
müssen.
Der
Film von Michael Sarnoski beginnt vielversprechend: Sam führt
die Zuschauenden elegant ein, indem sie ihr selbstgeschriebenes Gedicht
„This Place is Shit“ vorträgt. Ein Gedicht, das auf
ungeschönte Weise die derzeitige Realität der jungen New
Yorkerin abbildet. Die Dynamik zwischen ihr und ihrem Pfleger (Alex
Wolff) ist spannend und hätte viel Potenzial gehabt, wenn sich
der Film mehr auf diese konzentriert hätte. Stattdessen lag der
Fokus auf der Apokalypse der monströsen Kreaturen, welche die
Stadt bedrohten. Während ihres Überlebenskampfes trifft
sie auf Eric (Joseph Quinn), mit dem sie versucht, vor den Monstern
unerkannt zu bleiben.
Die
bedrückende Stimmung gepaart mit ausreichend Jump-Scares erzeugt
die perfekte Atmosphäre für einen gelungenen Horrorfilm.
Allerdings fehlt eine entschiedene Komponente: die Spannung. Szenen
sind repetitiv und es fehlt an Handlungselementen, die den Zuschauenden
fesseln. Da kann selbst die ausgezeichnete schauspielerische Leistung
von Lupita Nyong‘o „A Quiet Place: Day One“ nicht
retten.
„A
Quiet Place: Tag Eins“ ist der dritte Spielfilm einer Filmreihe,
die mit „A Quiet Place“ 2018 ihren Anfang nahm. Grund
genug, auf die beiden ersten Filme und deren Bedeutung zurückzublicken.
A
QUIET PLACE (2018)
Nichts ist mehr so wie früher, seit die Erde von mysteriösen,
tödlichen Aliens überrannt wurde, denen Kugeln und Bomben
nichts anhaben. Die Kreaturen sind außerdem deswegen so gefährlich,
weil sie durch die leisesten Geräusche angelockt werden. Nur
wenige Menschen wurden bisher nicht von den Monstern getötet
– zu den Überlebenden gehört die Familie von Lee Abbott
(John Krasinski). Er hat sich, seiner Frau Evelyn (Emily Blunt) und
den drei Kindern Reagan, Marcus und Beau (Millicent Simmonds, Noah
Jupe, Cade Woodward) die ganz wichtige Regel auferlegt, bloß
keine Geräusche zu machen! Am 89. Tag der Invasion ist die Familie,
die sich nur durch Zeichensprache verständigt, im verlassenen
New York unterwegs. Beau entdeckt in einem Laden ein batteriebetriebenes
Spielzeug-Weltraumshuttle. Der Papa verbietet, dass Beau den Fund
behält, aber der Junge nimmt das geräuschvolle Spielzeug
dennoch mit nach draußen.
A
QUIET PLACE 2 (2021)
Nachdem Familie Abbott ihr Zuhause verlassen musste, ist Evelyn (Emily
Blunt) nun mit ihren Kindern Regan (Millicent Simmonds) und Marcus
(Noah Jupe) sowie dem neugeborenen Baby auf sich allein gestellt.
An den unheimlichen Zuständen in der postapokalyptischen Welt
hat sich nichts geändert: Die geräuschempfindlichen Biester,
die die Erde im ersten Film überfielen, sind nach wie vor auf
der Jagd. Jeder unbedachte Laut könnte sie auf den Plan rufen.
Die Abbotts versuchen weiterhin, ein halbwegs normales Leben zu führen
– ein Leben in absoluter Stille. Als sie den Überlebenden
Emmett (Cillian Murphy) treffen, stellt sich für Evelyn bald
die Frage, wie es weitergehen soll. Ist es an der Zeit, sich mit anderen
zusammenzutun? Und wenn ja, wem kann man überhaupt trauen?
Mit dem ersten Teil der "A Quiet Place"-Reihe
im Jahr 2018 gelang Regisseur John Krasinski ein unerwarteter Coup.
Der Postapokalypse-Horrorfilm begeisterte Kritiker und Publikum gleichermaßen
und etablierte sich schnell als Phänomen der Popkultur. Die Fortsetzung
"A Quiet Place Part II" knüpfte nahtlos an den Erfolg
des Vorgängers an und festigte die Bedeutung der Reihe für
die Filmgeschichte. "A Quiet Place" besticht durch seinen
innovativen Ansatz im Horrorgenre. In einer Welt, die von monströsen
Kreaturen beherrscht wird, die auf Geräusche reagieren, muss
die Familie Abbott lernen, in absoluter Stille zu überleben.
Dieser simple, aber geniale Kniff verleiht dem Film eine einzigartige
Spannung und Atmosphäre. Die Zuschauer werden förmlich in
die Haut der Protagonisten versetzt und fiebern mit ihnen mit, wenn
jeder Schritt, jedes Flüstern lebensbedrohlich werden kann.
A QUIET PLACE: TAG EINS
ET:
10.10.24: 4K Ultra HD, Blu-ray & DVD | FSK 16
R: Michael Sarnoski | D: Lupita Nyong'o, Joseph Quinn (VII), Alex
Wolff
USA 2024 | Paramount Pictures
Bonusmaterial:
Enthält 4K UHD & Blu-ray, Tag Null: Anfang und Ende,
in der Stadt: Chaos in Chinatown, Exodus:
Gegen den Strom, Der lange Weg: Monster in der Stadtmitte, Pizza
beim Weltuntergang, Entfallene und erweiterte Szenen