DVD & BLU-RAY | 04.12.2020

Guns Akimbo

Der erfolglose Videospielentwickler Miles landet zufällig auf der Seite von „Skizm“, einem im Darknet live übertragenen Actionspiel, bei dem die Teilnehmer zu tödlichen Deathmatches antreten. Miles wird zum unfreiwilligen Mitspieler von „Skizm“, bekommt eine automatische Waffe in jede Hand geschraubt und muss gegen die unbesiegbare Kampfmaschine Nix antreten.

von Richard-Heinrich Tarenz


© Jen Raoult-ClairObscur

Miles (Daniel Radcliffe) ist ein echter Loser, der bislang einfach nur in den Tag hineingelebt hat. Doch das ändert sich, als er von der gnadenlosen Organisation SKIZM gezwungen wird, an einem modernen Gladiatorenkampf teilzunehmen, bei dem Menschen sich gegenseitig bekämpfen müssen, während die brutalen Kämpfe live im Internet übertragen werden. So wird auch bei ihm eine automatische Waffe an jeder Hand befestigt und schon sieht er sich auf einmal der tödlichen Gladiatorin Nix (Samara Weaving) gegenüber, die er töten muss, wenn er nicht selbst sterben will. Statt zu kämpfen tritt Miles zwar zunächst lieber die Flucht an, aber weil er seine Ex-Freundin Nova (Natasha Liu Bordizzo) retten will, ist er schlussendlich doch gezwungen, bei dem Kampf auf Leben und Tod mitzumischen...

„Guns Akimbo“ von Regisseur Jason Lei Howden („Deathgasm“) ist ein wundervoll durchgeknallter und verrückter Film mit einem großartigen Daniel Radcliffe („Harry Potter“) in der Hauptrolle. Allein schon die Anfangsprämisse des Films ist so großartig wie surreal. Ein Mann wacht eines Morgens auf und stellt fest, dass jemand dicke Schrauben durch seine Fingergelenke gebohrt hat, um damit zwei heftige Pistolen mit jeweils 50 Schuss im Magazin an seinen Händen zu befestigen! Doch neben dieser durchgenknallten Prämisse hat der Film noch sehr viel mehr zu bieten, denn nach diesem wenig erfreulichen Tagesbeginn, geht es für den Protagonisten erst so richtig los. Der Film ist eine wilde Aneinanderreihung von sehr unterhaltsamen Szenen, die nicht alle perfekt funktionieren, aber allesamt einen hohen Unterhaltungswert haben.

Der Film lehnt sich in seiner Inszenierung bewusst an eine sehr spezielle Videospiel-Ästhetik an, die besonders bei den Gewalt- und Actiondarstellungen herausscheint. Da gibt es herrlich überzogene CGI-Blutfontänen und Kopfschüsse am Fließband. Durch diese total überzogene Gewaltdarstellungen wird die Brutalität konterkariert. Trotzdem ist eine FSK Freigabe ab 18 Jahren absolut gerechtfertigt. Zudem wagt sich der Film oberflächlich an eine kritische Betrachtung der oftmals toxischen Gamer-Kultur, die in dem im Film gezeigten Szenario absurd gesteigert wird. Der Film nimmt sich nicht sehr ernst, was bei diesem Thema auch gut ist. Es ist sehr schön, dass Daniel Radcliffe sich mit dieser Rolle ein wenig weiter freispielt von seinem braven Harry Potter-Image. Er zeigt in „Guns Akimbo“ eine ansprechende schauspielerische Leistung. Schon allein deswegen lohnt es sich, diesen Film anzusehen.


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BLIZZARD OF SOULS - Zwischen den Fronten

Neuseeland, Deutschland, Großbritannien 2019 | LEONINE | : 04. Dezember 2020 (FSK 18)
R: Jason Lei Howden | D: Daniel Radcliffe, Samara Weaving, Rhys Darby

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