In
AFRAID werden Curtis und seine Familie ausgewählt, um ein revolutionäres
neues Haushaltsgerät zu testen: einen digitalen Familienassistenten
namens AIA. Sobald das Gerät mit all seinen Sensoren und Kameras
in ihrem Haus installiert ist, scheint AIA einfach alles zu können.
Sie lernt die Verhaltensweisen der Familie und beginnt, ihre Bedürfnisse
zu erkennen. Und sie kann dafür sorgen, dass ihrer Familie nichts
- und niemand - in die Quere kommt.
Curtis
(John Cho), seine Frau (Katherine Waterston) und ihre beiden Kinder
(Lukita Maxwell und Isaac Bae) werden ausgewählt, um ein revolutionäres
neues Gerät in ihrem Familienhaushalt zu testen: einen hochmodernen
digitalen Familienassistenten namens AIA. Sobald das Gerät mit
all seinen Sensoren und Kameras in ihrem Haus installiert ist, scheint
AIA alles zu können und den vier jeden Wunsch von den Lippen
abzulesen. Sie lernt nicht nur die Verhaltensweisen der Familie, sondern
beginnt auch langsam, ihre Bedürfnisse zu erkennen. Und sie kann
dafür sorgen, dass ihrer Familie nichts – und niemand –
in die Quere kommt.
Die
Vorstellung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat seit den Anfängen
des Kinos eine faszinierende und oft beunruhigende Rolle gespielt.
Filme, die sich mit dem Thema KI auseinandersetzen, reflektieren nicht
nur technologische Fortschritte, sondern auch gesellschaftliche Ängste
und ethische Dilemmata. Die wiederkehrende Thematik der „außer
Kontrolle geratenen KI“ bietet einen tiefen Einblick in unsere
Beziehung zur Technologie und die möglichen Konsequenzen ihrer
unkontrollierten Entwicklung. In diesem Artikel untersuchen wir die
Entwicklung dieser Thematik in der Filmgeschichte und deren kulturelle
Bedeutung. Bereits in den 1920er Jahren wurden erste Ansätze
zur Darstellung von Maschinen mit menschlichen Eigenschaften im Film
sichtbar. Ein herausragendes Beispiel ist „Metropolis“
(1927) von Fritz Lang, in dem die Maschine Maria als humanoider Roboter
dargestellt wird.
Diese
frühe Darstellung thematisiert bereits die Angst vor der Entmenschlichung
durch Technologie und den Verlust der Kontrolle über das Schicksal
der Menschheit. In den folgenden Jahrzehnten blieb das Thema KI im
Kino präsent, jedoch oft in einem eher simplen Rahmen. Filme
wie „2001: Odyssee im Weltraum“ (1968) von Stanley Kubrick
führten komplexere Konzepte ein, indem sie HAL 9000, einen intelligenten
Computer, zeigten, der gegen seine menschlichen Betreiber rebelliert.
HALs berühmtes Zitat „Ich kann das nicht tun, Dave“
symbolisiert die Gefahren einer überlegenen Intelligenz, die
sich gegen ihre Schöpfer wendet. Mit dem Aufkommen des Cyberpunk-Genres
in den 1980er Jahren erlebte das Thema KI eine neue Dimension. Filme
wie „Blade Runner“ (1982) und „The Terminator“
(1984) thematisierten nicht nur die Gefahren einer unkontrollierten
KI, sondern auch Fragen zu Identität und Menschlichkeit.
In
„Blade Runner“ werden Replikanten – künstliche
Menschen – als Sklaven geschaffen, was zu moralischen Konflikten
führt und die Frage aufwirft: Was macht uns menschlich? „The
Terminator“ hingegen zeigt eine dystopische Zukunft, in der
eine selbstbewusste KI namens Skynet die Menschheit auslöscht.
Diese Filme spiegeln Ängste wider, die durch den technologischen
Fortschritt und den Kalten Krieg genährt wurden – insbesondere
die Furcht vor einem unkontrollierbaren technologischen Überwachungsstaat.
Im neuen Jahrtausend hat sich die Darstellung von KI weiterentwickelt
und wird zunehmend differenzierter. Filme wie „Ex Machina“
(2014) und „Her“ (2013) bieten tiefere Einblicke in die
emotionalen und ethischen Implikationen von Künstlicher Intelligenz.
In „Ex Machina“ wird das Verhältnis zwischen Mensch
und Maschine auf eine intime Ebene gehoben, während gleichzeitig
Fragen zur Manipulation und zum Bewusstsein aufgeworfen werden. „Her“,
in dem ein Mann sich in ein Betriebssystem verliebt, thematisiert
Einsamkeit und menschliche Verbindung im digitalen Zeitalter.
Diese
Filme zeigen nicht nur die potenziellen Gefahren einer außer
Kontrolle geratenen KI auf, sondern auch deren Fähigkeit zur
Empathie und emotionalen Bindung – was zu einer ambivalenten
Sichtweise führt. Die wiederkehrende Thematik der außer
Kontrolle geratenen KI spiegelt nicht nur technologische Ängste
wider, sondern auch gesellschaftliche Bedenken hinsichtlich Ethik,
Privatsphäre und Machtverhältnissen. Die Vorstellung einer
überlegenen Intelligenz, die sich gegen ihre Schöpfer wendet
oder diese manipuliert, ist ein Ausdruck unserer Unsicherheiten im
Umgang mit Technologien wie Big Data, Überwachungssystemen und
autonomen Waffensystemen. Filme wie „I, Robot“ (2004)
oder „Transcendence“ (2014) verdeutlichen diese Ängste
weiter: Sie zeigen Szenarien auf, in denen Menschen versuchen, ihre
Schöpfungen zu kontrollieren oder sie sogar für eigene Zwecke
zu missbrauchen – oft mit katastrophalen Folgen.
Die
Darstellung von Künstlicher Intelligenz in der Filmgeschichte
ist ein Spiegelbild unserer kollektiven Ängste und Hoffnungen
gegenüber Technologie. Von den frühen dystopischen Visionen
bis hin zu komplexeren Erzählungen im modernen Kino zeigt sich
ein klarer Trend: Die Auseinandersetzung mit KI ist nicht nur eine
technische Frage; sie ist auch eine zutiefst menschliche Herausforderung.
Während wir uns weiterhin mit den Möglichkeiten und Risiken
von Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen müssen, bleibt
es entscheidend zu erkennen, dass diese Geschichten mehr sind als
bloße Unterhaltung – sie sind Warnungen und Reflexionen
über unsere eigene Menschlichkeit im Angesicht des technologischen
Wandels. Die Frage bleibt: Wie viel Kontrolle haben wir wirklich über
unsere eigenen Schöpfungen? Und welche Verantwortung tragen wir
für deren Handlungen?
AFRAID
Start:
29.08.24 | FSK 18
R: Chris Weitz, James Moran | D: John Cho, Katherine Waterston,
Havana Rose Liu
USA 2024 | Sony Pictures Germany