KINO | 04.06.2025

AKIKO – DER FLIEGENDE AFFE

Akiko ist ein mutiges Affenkind mit einer großen Mission: Er büxt aus dem Zoo aus, um die Affen zu finden, die im Wald in Freiheit leben. Dabei findet er viele neue Freunde wie einen Waschbären, ein Frettchen und ein Chamäleon, die ihm helfen, seinen Auftrag zu erfüllen. Um seine Familie zu befreien, geht er in die Lüfte – mit einem Modellflugzeug, mit einem Ballon und sogar auf dem Rücken eines Adlers!

von Franziska Keil


© Veit Helmer-Filmproduktion/farbfilm verleih

Am 5. Juni 2025 startet Veit Helmers jüngstes Werk, "Akiko – Der fliegende Affe", in den deutschen Kinos und lädt das Publikum zu einer visuellen und erzählerischen Reise ein, die sich abseits gängiger Konventionen des Kinderfilms bewegt. Helmer, bekannt für seinen unkonventionellen Stil und seine Vorliebe für das Skurrile, präsentiert eine Geschichte, die gleichermaßen poetisch wie humorvoll ist und dabei die Grenzen zwischen Realität und Imagination auf charmante Weise verschwimmen lässt. Im Zentrum der Handlung steht Akiko, ein junges Affenkind, das die Enge seines Zoo-Daseins hinter sich lassen will. Getrieben von der Verheißung der Freiheit und der Suche nach der wahren Heimat seiner Artgenossen im Wald, bricht Akiko aus. Seine Flucht ist keine gewöhnliche Reise; sie ist eine waghalsige Odyssee, die ihn mithilfe von Modellflugzeugen, Ballons und sogar auf dem Rücken eines Adlers durch eine urbane Landschaft führt, die auf den ersten Blick real erscheint, sich aber schnell als eine Art Parallelwelt entpuppt.

In dieser Welt leben Tiere unbemerkt inmitten der Menschen, ein subtiler surrealer Zug, der dem Film seine besondere Atmosphäre verleiht. Akikos Abenteuer ist zugleich eine Entdeckungsreise, auf der er ein buntes Ensemble an tierischen Verbündeten kennenlernt: einen majestätischen Adler, einen cleveren Waschbären, ein verschwitztes Erdmännchen, ein flinkes Frettchen und ein wandelbares Chamäleon. Diese Begegnungen verleihen der Erzählung Tiefe und demonstrieren die universelle Bedeutung von Freundschaft und Solidarität angesichts widriger Umstände. Der Humor speist sich dabei oft aus slapstickartigen Einlagen und den kuriosen Situationen, in die Akiko und seine Gefährten geraten, während ihnen Zoowärter, Zoodirektorin und Polizei dicht auf den Fersen sind. Veit Helmers unverkennbare Handschrift prägt den Film.


© Veit Helmer-Filmproduktion/farbfilm verleih

"Akiko – Der fliegende Affe" ist visuell beeindruckend und zeugt von einer fantasievollen Gestaltung, die Kinderaugen leuchten lässt, aber auch erwachsene Zuschauer durch ihre Originalität fesselt. Die oft stumme oder nur minimal dialogisierte Erzählweise, für die Helmer bekannt ist, lässt Raum für eigene Interpretationen und lädt dazu ein, die Geschichte primär über Bilder und Töne zu erleben. Dies verleiht dem Film eine zeitlose Qualität, die über Sprachbarrieren hinweg funktionieren kann. Die Wahl, Akiko von Nellie Thalbach sprechen zu lassen, während weitere prominente deutsche Stimmen wie Benno Fürmann, Meret Becker und Heike Makatsch die anderen Charaktere zum Leben erwecken, zeugt von einer sorgfältigen Besetzung, die dem Ensemble eine zusätzliche Ebene der Qualität verleiht. Die musikalische Untermalung und das Sounddesign tragen maßgeblich zur Atmosphäre des Films bei, indem sie die Emotionen der Charaktere verstärken und die skurrilen Momente unterstreichen.

Inhaltlich ist "Akiko – Der fliegende Affe" eine Ode an den Mut, die eigene Komfortzone zu verlassen und das Unbekannte zu wagen. Die Suche nach der "wahren Heimat" ist ein universelles Motiv, das sowohl Kinder als auch Erwachsene anspricht und über die reine Abenteuererzählung hinausgeht. Der Film vermittelt auf subtile Weise die Botschaft, dass wahre Freiheit oft mit dem Überwinden von Grenzen und der Erkenntnis der eigenen Wurzeln einhergeht. Trotz seiner Qualitäten und der FSK-Freigabe "ohne Altersbeschränkung", die ihn für die ganze Familie zugänglich macht, mag "Akiko – Der fliegende Affe" nicht jedermanns Geschmack treffen. Helmers Stil ist bisweilen sperrig und unkonventionell, was manche Zuschauer, die eine geradlinigere Erzählung bevorzugen, irritieren könnte. Die skurrilen Elemente stoßen an manchen Stellen an die Grenze des Absurden. Dennoch ist es gerade diese Eigenwilligkeit, die "Akiko" zu einem besonderen Filmerlebnis macht. Er fordert das Publikum heraus, sich auf seine ganz eigene, charmante Welt einzulassen.


AKIKO – DER FLIEGENDE AFFE

Start: 05.06.25 | FSK 0
R: Veit Helmer | D: Monty der Affe, Nellie Thalbach, Benno Fürmann
Deutschland 2023 | Farbfilm



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