KINO | 08.03.2024

Imaginary

Jessica freut sich auf ein ruhiges und friedliches Leben in der Vorstadt, als sie mit ihrem neuen Ehemann und den zwei Stieftöchtern in ihr altes Elternhaus zurückzieht. Ihre jüngste Stieftochter Alice findet im Keller des Hauses Jessicas alten Teddybären Chauncey, der ihr ständiger Begleiter wird.

von Richard-Heinrich Tarenz


© 2024 LEONINE Studios

IMAGINARY von Regisseur Jeff Wadlow ist das aktuelle Filmprojekt der US-amerikanischen Filmproduktionsgesellschaft Blumhouse Productions, die für seine günstig produzierten und dadurch oftmals recht profitablen Horrorfilme bekannt ist. In den vergangenen Jahren wurde Blumhouse Productions bekannt mit Filmen wie „M3GAN“ und „Halloween Kills“. IMAGINARY ist kein spektakulärer Horror-Thriller, hat aber durchaus spannende und unterhaltsame Momente. Der Film leidet an zu vielen Handlungssträngen, die entweder nicht auserzählt werden, oder nur bedingt optimal umgesetzt wurden. Generell wirkt das erzählerische Konzept für diesen Film nicht vollständig ausgereift. Die Haupthandlung hingegen ist erzählerisch interessant und gut umgesetzt. Es geht um Familie und niemals aufgearbeitete Ereignisse in der Vergangenheit. Der sekundäre Handlungsstrang, der auf ein diffuses Kindheitstraume und die zerbrochene Beziehung der Hauptfigur zu ihrem Vater verweist, bleibt verwirrend und wenig zielführend.

Sehr schön dargestellt wird die Beziehung zwischen Alice und Jessica. Deren psychische Bindung ist ein Schlüsselelement des Films. Allerdings hätte die Ausgestaltung konkreter und eindeutiger sein können. Wenn der Film jedoch von einem Horror-Thriller im wahrsten Sinne des Wortes die Tür zu einer mythischen Science-Fiction-Story öffnet, driftet der Film ab und präsentiert eine CGI-Welt, die nicht wirklich überzeugt, inhaltlich wie visuell. Leider kann sich der Film nicht entscheiden was er eigentlich sein möchte. Für einen Horror-Thriller hat er zu wenig Schrecken und nervenaufreibende Spannung. Die schauspielerischen Darstellungen sind gelungen und dem Film angemessen. Es ist schade, dass IMAGINARY an keiner Stelle wirklich sein volles Potential entwickeln kann. Sehr schön hätte der Film ein Horrorversion von „Ted“ sein können oder ein surreal-großartiger Film wie „M3gan“. IMAGINARY ist unterhaltsam und spannend, zeigt ab nie seine eigene Identität, was schade ist.


IMAGINARY

Start: 14.03.24 | FSK 16
C: Jeff Wadlow | D: Tom Payne (II), DeWanda Wise, Taegen Burns
USA 2024 | Leonine



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