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Startseite > Film > Kino | 08.10.2018

KINO
Bad Times at the El Royale

Sieben Fremde, jeder mit einem dunklen Geheimnis, treffen am Lake Tahoe im El Royale zusammen, einem heruntergekommenen Hotel mit düsterer Vergangenheit. Im Verlauf einer verhängnisvollen Nacht bekommt jeder eine letzte Chance auf Erlösung... bevor alles zum Teufel geht.

von Richard-Heinrich Tarenz


© 2018 Twentieth Century Fox

Das heruntergekommene Hotel El Royal an einem Abend in den Sechzigern: Es ist ein merkwürdiger Haufen an Leuten, den der Concierge Mike Miller (Lewis Pullman) heute in Empfang nimmt, bestehend aus dem Priester Daniel Flynn (Jeff Bridges), der Sängerin Darlene Sweet (Cynthia Erivo), dem Staubsaugervertreter Laramie Seymour Sullivan (Jon Hamm) und einer mysteriösen Unbekannten (Dakota Johnson). Jeder dieser Gäste merkt, dass etwas im Hotel ganz und gar nicht stimmt. Ein Zimmer wurde mit Abhörgeräten geradezu überhäuft, die Zimmerbewohner können außerdem ganz einfach beobachtet werden und der Priester schüttet Darlene etwas in ihr Getränk. Als dann auch noch der Sektenführer Billy Lee (Chris Hemsworth) anreist, ist endgültig klar, dass alles andere als eine normale Nacht im El Royal bevorsteht...

Drew Goddard, der durch „The Cabin in the Woods“ zu Ruhm gelangte, präsentiert nun mit „Bad Times at the El Royale“ einen unterhaltsamen Thriller, der mit intelligenten Wendungen punkten kann. Seine gelungene Erzählweise bleibt bis zum überraschenden Ende spannend und mündet in einem furiosen Finale, wo der Atem der Zuschauer stockt. Dabei spürt man dem Film deutlich an, dass er als eine Art Tarantino-Hommage konzipiert ist. Das haben in den letzten Jahren schon viele Filme versucht, aber „Bad Times at the El Royale“ gelingt es die hohen Ansprüche diesbezüglich zu erfüllen. Der Film strotzt nur so von geheimnisvollen Figuren, die eine mysteriöse Vergangenheit haben, die sich im Laufe des Films für den Zuschauer erschließt. Ebenso legt Drew Goddard bei diesem Film einen Schwerpunkt auf die Dialoge, die sehr ausführlich sind und in bester Tarantino-Tradition gelegentlich auch absurd und humorvoll daherkommen.


© 2018 Twentieth Century Fox

Es sind die scheinbar banalen Dinge, die in ein Labyrinth der Abgründe führen. Jeder Protagonist bekommt sein eigenes Kapitel. Der Film nimmt sich viel Zeit, um die Hintergrundgeschichten aller Beteiligten zu beleuchten, bevor das unvermeidliche und sehr blutige Finale seinen Lauf nimmt. Der Film hat eine Spieldauer auf stattlichen 140 Minuten und entzieht sich bewusst gängigen Mechanismen des Mainstream-Kinos, was die Inszenierung anbelangt. 20th Century Fox hat hier großen Mut und den richtigen Riecher bewiesen, um als großes Hollywoodstudio diesen Film zu produzieren, der zu den interessantesten Filmen des laufenden Jahres gehört. Neben der gelungenen Inszenierung und einem stylischen Look, punktet „Bad Times at the El Royale“ mit einer sensationellen Besetzung. Der Film erinnert zwangsläufig an „The Hateful 8“, wo ebenfalls Fremde an einem Ort zusammenkommen und sich nach und nach eine dramatische Dynamik entwickelt.

Kommen wir zu den Darstellern, die in „Bad Times at the El Royale“ eine tolle Leistung abliefern. Allen voran der zweifache Golden-Globe-Gewinner Jon Hamm, bekannt aus „Mad Men“. Er begeistert als scheinbar harmloser Staubsaugervertreter, der jedoch viel mehr zu bieten hat. Sein exaktes Schauspiel und seine Leinwandpräsenz sind großartig. Ebenso kann Jeff Bridges („Hell Or High Water“) als dementer Priester punkten. Für den erfahrenen Schauspieler ist diese Rolle eine sehr gute Möglichkeit, sein gesamtes schauspielerisches Arsenal zu zünden. Eine schauspielerische Entdeckung in „Bad Times at the El Royale“ ist Cynthia Erivo. Die britische Sängerin, die bereits in „Widows“ für Furore sorgte, überzeugt in ihrer Rolle der vom Schicksal gebeutelten Soul-Sängerin Darlene und liefert sich mit Jeff Bridge Wortgefechte, die gleichzeitig packend und unterhaltsam sind.

Es fehlt noch Dakota Johnson („Fifty Shades Of Grey“). Jegliche Zweifel an ihren schauspielerischen Fähigkeiten sollten nach diesem Film ausgeräumt sein. Auch wenn sie leider nicht sehr viel Leinwandzeit hat, beherrscht und dominiert sie stets die Szene als geheimnisvolle Frau. Dabei spielt sie bisweilen ihre Kolleginnen und Kollegen locker an die Wand. Von dieser Dakota Johnson wünscht man sich in der Zukunft sehr viel mehr! Cailee Spaeny, bekannt aus („Pacific Rim 2: Uprising“) empfiehlt sich mit ihrer Nebenrolle für weitere Aufgaben. Ein großes Lob gilt auch Kameramann Seamus McGarvey („Nocturnal Animals“), der das mysteriöse Hotel Royale und dessen untergegangenen Glanz in traumhaft-schöne Bilder packt.


 
USA 2018 | Fox Deutschland
Start : 11.10.2018 (FSK 16)
R: Drew Goddard
D: Dakota Johnson, Jon Hamm

Großes Gewinnspiel

Zum Kinostart verlosen wir:
2 x 2 Kinofreikarten

Teilnahme ab 18 Jahre. Einsendeschluss ist der 11.10.2018. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Zur Teilnahme am Gewinnspiel bitte eine EMail an wildgewinnspiel@gmail.com senden.
Darin bitte folgende Punkte aufführen: Vorname, Nachname, E-Mail, Anschrift
(Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Stadt), Betreff: Betreff: Hotel Royale

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