KINO | 22.10.2020

The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte

Wer in Raven’s End stirbt, landet auf dem Tisch von Leichenbestatter Montgomery Dark. Niemand kennt die Toten und ihre Geheimnisse besser als er. Von der Grabrede über die letzte Salbung bis hin zur Verbrennung im hauseigenen Krematorium: Die Verstorbenen sind bei ihm in besten Händen. Als sich die furchtlose Sam bei ihm um eine Stelle bewirbt, ist er beeindruckt von ihrer Faszination für das Morbide. Doch je tiefer er die junge Frau in die dunklen Katakomben seines Anwesens führt, desto klarer wird ihr, dass man die Toten besser ruhen lässt.

von Richard-Heinrich Tarenz


Copyright: © capelight pictures OHG

Früher oder später landet jeder Bewohner von Raven's End mal auf dem Tisch von Montgomery Dark (Clancy Brown). Der Leichenbestatter kennt die Toten besser als jeder Andere. Und die Angehörigen müssen sich keine Sorgen um ihre Verstorbenen machen, bei Montgomery sind sie in besten Händen. Egal, ob es um die Grabrede, die letzte Salbung oder die Verbrennung im hauseigenen Krematorium geht. Die Prozesse rund ums Sterben schüchtern Sam (Caitlin Fisher) nicht ein – ganz im Gegenteil, das Morbide zieht sie förmlich in den Bann. Das junge Mädchen bewirbt sich bei Montgomery, als er eine Stelle ausgeschrieben hat. Während er ihr einige der seltsamsten Geschichten, die er in seiner langen Karriere erlebt hat, erzählt, stellt sie jedoch fest, dass es nicht umsonst „Ruhe in Frieden“ heißt ...

„The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte“ von Regisseur Ryan Spindell ist ein gelungener und unterhaltsamer Horrorfilm und eine cineastische Liebeserklärung an das klassische Horrorkino mit seinen legendären Episodenfilmen. Die verschiedenen Episoden in diesem Film sind allesamt gelungen und zeichnen sich durch eine wunderschöne Ausstattung und einen hohen Gruselfaktor aus. Dabei ist schon die Entstehungsgeschichte zu „The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte“ sehr spannend und interessant. Regisseur Ryan Spindell startete 2014, also vor sechs Jahren, eine Kickstarter-Kampagne, um Geld für den ersten Teil seines Gothic-Horror-Anthologie-Projekts „The Mortuary Collection“ zu sammeln.


Copyright: © capelight pictures OHG

Vollmundig versprach er damals, für die lächerlich geringe Summe von 50.000 Dollar eine Produktion zu realisieren, die in Sachen Niveau mit jeder Hollywood-Produktion aufnehmen könnte. Das Ergebnis war ein 20-minütige Kurzfilm mit dem Namen „The Babysitter Murders“. Nachdem schnell klar war, dass die Versprechungen von Spindell in Sachen Qualität berechtigt waren, kam schnell das Geld für die übrigen Geschichten zusammen. Das Ergebnis kann man nun im Kino bewundern. „The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte“ bietet qualitativ hochwertiges Horror-Kino für vergleichsweise sehr geringe Produktionskosten. In der Rahmenhandlung brilliert Clancy Brown („Highlander“) als mysteriöser Bestatter Montgomery Dark, der die Bewerberin Sam, gespielt von Caitlin Custer, mit den traurigen Schicksalen seiner „Kunden“ auf eine schaurige Art und Weise fasziniert.

Die einzelnen Episoden in „The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte“ sind allesamt gelungen und spannend. Es gibt eine große thematische Bandbreite zu bewundern. Was alle Episoden vereint ist der Umstand, dass sie mit sehr viel Liebe für das Detail und einem großen handwerklichen Geschickt inszeniert wurden. Dieser Film, bzw. seine einzelnen Episoden sieht einfach toll aus. Die Ausstattung ist bisweilen sensationell. Für die Zukunft wünscht man noch viele weitere Filme von Regisseur Ryan Spindell, der mit „The Mortuary - Jeder Tod hat eine Geschichte“ das Genre des Episoden-Horrorfilms neu belebt.


THE MORTUARY - Jeder Tod hat eine Geschichte

USA 2019 | capelight pictures | Start: 22. Oktober 2020 (FSK 16)
R: Ryan Spindell | D: Clancy Brown, Caitlin Fisher, Christine Marie Kilmer



AGB | IMPRESSUM