DVD & BLU-RAY | 31.01.2024

Geister: Exodus

Mit GEISTER – EXODUS bringt Lars von Trier seine international gefeierte Kultserie aus den 1990er Jahren zum Abschluss: Die irre Geistergeschichte über das Krankenhaus, das auf den alten Bleichteichen in Kopenhagen erbaut wurde, in dem das Böse Wurzeln geschlagen hat und die medizinische Wissenschaft täglich mit sich selbst kämpft, in dem die Schweden die Dänen verfluchen und das Mysteriöse und Unerklärliche sich zu einer Mischung aus wildem Horror und groteskem Humor steigern.

von Franziska Keil


© Zentropa / Christian Geisnæs

GEISTER – EXODUS bildet den ebenbürtigen Abschluss der international gefeierten Kultserie aus den 1990er Jahren. Regie-Enfant-Terrible Lars von Trier („Dancer in the Dark“) erzählt die irre Geistergeschichte jetzt zu Ende: über ein Krankenhaus, das auf alten Bleichteichen in Kopenhagen erbaut wurde, wo das Böse Wurzeln geschlagen hat und die Medizin vor allem mit sich selbst kämpft. Und wo sich das Mysteriöse mit dem Unerklärlichen schließlich zu einer wilden Mischung aus Horror und Humor steigert. Liebgewonnene Charaktere der ersten beiden Staffeln wie Bodil Jørgensen („Idioten“) treffen im Reichskrankenhaus nun auf neue Gesichter, darunter Lars Mikkelsen („The Witcher“) und Mikael Persbrandt („Sex Education“). Die dritte und letzte Staffel der Serie skizzierte Lars von Trier bereits in den 1990er Jahren und zeigte sie bei den Filmfestspielen von Venedig 2022 erstmals dem Publikum.

Wie geht man mit den Erwartungen des Publikums um, wenn man eine beliebte Serie nach über 25 Jahren fortsetzt? Diese Frage mag sich der dänische Filmemacher Lars von Trier gestellt haben, als er die Entscheidung traf, seine Serie GEISTER mit einer dritten Staffel fortzusetzen. Die Serie feierte 1994 ihre Premiere und wurde 1997 mit einer zweiten Staffel fortgesetzt. Die Serie spielt größtenteils in der neurochirurgischen Abteilung des Reichskrankenhauses Kopenhagen statt. Sowohl das Personal als auch die Patienten sehen sich mit übernatürlichen Phänomenen konfrontiert, wobei die Serie mit Humor und Horror aufwartet und eine gute Balance zwischen diesen Polen findet.

Ein Vorbild für die Serie war „Twin Peaks“ von Filmemacher David Lynch. Auch diese Serie wurde nach mehreren Jahrzehnten mit einer dritten Staffel fortgesetzt. Mit der dritten Staffel von GEISTER erfüllt Lars von Trier vielen Fans einen großen Traum. Doch kann die Realität den großen Erwartungen standhalten? Die Antwort fällt positiv aus. Die dritte Staffel fügt sich sehr schön in die Serie ein, kann jedoch trotzdem eigene Akzente setzen. Sie überzeugt mit jeder Menge Humor, einem tollen Cast und einer wahnwitzig-intelligenten Handlung. Der schwarze Humor in dieser Serie nimmt vielfältig Bezug auf aktuelle gesellschaftspolitische Themen. Doch auch ohne Vorwissen um die ersten beiden Staffeln von GEISTER, kann man diese dritte Staffel sehr schön genießen, was ein großer Pluspunkt darstellt.


© Zentropa / Christian Geisnæs

LARS VON TRIER - Filmografie (Auswahl)

Dancer in the Dark
Mitte der 1960er Jahre leiden die tschechische Einwanderin Selma (Björk) und ihr zwölfjähriger Sohn (Vladica Kostic) an einer erblichen Augenkrankheit. Während Selmas Welt zunehmend dunkler wird und sie schon bald nichts mehr sehen kann, arbeitet sie ununterbrochen in einer Fabrik, damit wenigstens ihr Sohn durch eine Augenoperation geheilt werden kann. Die traurigen Umstände versucht sie zu ertragen, in dem sie sich regelmäßig in eine Musicalwelt hineinträumt.

Dogville
1930, Amerika zur Zeit der großen Wirtschaftskrise: In einem kleinen Bergdorf in den Rocky Mountains taucht scheinbar aus dem Nichts die geheimnisvolle junge Grace (Nicole Kidman) auf und sucht nach Unterschlupf. Die Dorfbewohner nehmen sie zunächst herzlich in ihrer Mitte auf, sind begeistert von Grace' Freundlichkeit und Charme. Da sie den Bewohnern unbedingt eine Gegenleistung bieten will, beginnt sie, für jeden einzelnen eine tägliche Gefälligkeit zu erledigen: Auf die Kinder aufpassen, im Haushalt oder Garten helfen oder einfach nur einem einsamen Blinden (Ben Gazzara) Gesellschaft leisten.

Melancholia
Eine Geschichte aus der Perspektive zweier Schwestern. Die Melancholikerin Justine (Kirsten Dunst) heiratet auf dem Schloss ihrer Schwester Claire (Charlotte Gainsbourg) einen hübschen Mann (Alexander Skarsgard). Doch von Anfang an steht das Fest unter keinem guten Stern, das Paar kommt sogar zu spät zur eigenen Feier – sehr zum Ärger von Claire und deren Mann John (Kiefer Sutherland). Einige Zeit später: Justines Depressionen werden stärker und sie zieht zu ihrer Schwester aufs Schloss während ein Planet auf die Erde zurast. Wo John die Frauen noch in Sicherheit wiegt und glaubt, dass der Planet an der Erde vorbeiziehen wird, bereiten sich Justine und Claire auf ganz unterschiedliche Weise auf den Weltuntergang vor.

Breaking the Waves
Bohrturmarbeiter Jan Nyman (Stellan Skarsgård) ist nach einem tragischen Arbeitsunfall gelähmt. Seine naive Frau Bess (Emily Watson), die für seine baldige Rückkehr gebetet hat, fühlt sich schuldig - mehr noch, als Jan ihr nahelegt, sich einen Liebhaber zu suchen, der ihre sexuellen Bedürfnisse an seiner Stelle erfüllen kann. Für Bess kommt diese Vorstellung zunächst überhaupt nicht in Frage, da sie ihrem Moralverständnis zuwiderläuft. Aber Jan gelingt es, seine Frau von der Notwendigkeit zu überzeugen, weil sie ihm von solchen sexuellen Erlebnissen berichten soll. Das, so Jans Behauptung, würde ihn am Leben halten. Aus Liebe zu ihrem Mann gibt Bess ihre moralische Position auf. Die Treffen mit anderen Männern führen aber zu inneren Konflikten bei Bess und sorgen dafür, dass ihr Ansehen im Dorf rapide sinkt.


GEISTER: EXODUS

ET: 25.01.24: DVD, Blu-ray und digital | FSK 16
C: Lars von Trier | D: Bodil Jørgensen, Mikael Persbrandt, Lars Mikkelsen, Nikolaj Lie Kaas
Dänemark, Frankreich, Schweden, Deutschland, Italien, Norwegen, Niederlande 2022 | PLAION PICTURES



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