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Startseite > TV > Serien | 06.03.2019

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DEADLY CLASS

Vor dem Hintergrund der späten 1980er Jahre folgt „Deadly Class“ einem obdachlosen, desillusionierten Teenager, der in King's Dominion rekrutiert wurde. Dabei handelt es sich um eine berühmte Elite-Privatschule, in welche die besten Verbrecherfamilien der Welt ihre nächsten Generationen schicken.

von Steffie Sallieri


© SYFY

In den späten 1980er Jahren versucht der jugendliche Außenseiter Marcus (Benjamin Wadsworth), sich im tristen San Francisco alleine durchs Leben zu schlagen. Seit dem Tod seiner Eltern fehlt dem Jungen jegliche Bezugsperson. Angetrieben von unendlichem Zorn, begeht Marcus schließlich eine Bluttat. Es dauert nicht lange, bis eine elitäre Privatschule auf ihn aufmerksam wird und ihn rekrutiert. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei der Einrichtung um eine Highschool für Attentäter, die von den Schützlingen der größten Verbrecherfamilien der Welt besucht wird. Fortan muss Marcus versuchen, Auseinandersetzungen mit brutalen Cliquen, den strengen Lehrplan und die typischen Teenager-Probleme in Einklang zu bringen. Dabei bekommt er es mit einer Vielzahl an Mitschülern zu tun, die unterschiedlicher nicht sein könnten…


© SYFY

„Deadly Class“ basiert auf den gleichnamigen Comics von Rick Remender und wurde aufwendig als Serie in Szene gesetzt. Seit dem 27. Februar ist nun die 10-teilige erste Staffel der Action-Thriller-Serie auf SYFY zu sehen. Als Produzenten haben unter anderem die Russo Brüder („Avengers 3: Infinity War“) verantwortlich gezeichnet, was durchaus für Qualität bürgt. Aber hält die Serie was sie verspricht? Wie gut ist die Adaption der populären Comic-Vorlage gelungen? „Deadly Class“ punktet mit einer coolen Optik, einer spannenden und intelligenten Handlung und einer Menge frecher Sprüche, die für viel Spaß und Unterhaltung sorgen. Action wird in dieser Serie groß geschrieben. Die Actionszenen sind gut inszeniert und sehen hochwertig aus. Aber keine Angst, man wird nicht erschlagen mit immer neuen Actionsequenzen. Die Action-Szenen sind in „Deadly Class“ wohldosiert eingebaut.

Hinzu kommt ein gelungener Schwarzer Humor, der auf den Punkt genau in Szene gesetzt wurde und stets den richtigen Ton trifft. Abgerundet wird das Ganze mit einem tollen Soundtrack, der mir sehr gut gefallen hat und der sich ehr gut in die Handlung der Serie einfügt. Für mich persönlich stellen jedoch die animierten Flashbacks den Höhepunkt der Serie dar. Hier haben sich die Macher von „Deady Class“ so richtig was einfallen lassen und ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Zugleich sind diese Flashbacks eine gelungene Verbindung zu der Comic-Vorlage. Nach diesen ganzen Pluspunkten, möchte ich nun zu den weniger gelungenen Elementen von „Deadly Class“ kommen. Das hier gezeigte High-School-Szenario ist bereits bekannt aus vielen Filmen und Serien. Leider verfallen die Macher der Serie sehr schnell in bekannte Klischees und Genredarstellungen. Das ist nicht unbedingt negativ, aber etwas mehr Fantasie hätte der Serie ohne Zweifel gut getan.


© SYFY

Die meisten Figuren, einschließlich Marcus, der Hauptfigur, bleiben eher blass und eindimensional. Zu schnell gewöhnt er sich an die neue Umgebung. Von einem inneren Konflikt kann man nur in Ansätzen etwas erahnen. Das ist etwas ungewöhnlich, da es sich schließlich nicht um eine normale Schule handelt, sondern um eine Schule, in der jeder jeden ermorden könnte und man ständig wachsam und auf der Hut sein muss. Obwohl die Schüler am Kings Dominon sehr unterschiedlich sind, fehlt jeglicher Widerstand gegen die herrschende Moral und das System. Durchaus ungewöhnlich für Jugendliche in diesem Alter. Hier hätte etwas mehr innere Differenz der Handlung sicher gut getan. Schauspielerisch bewegt sich „Deadly Class“ auf der sicheren Seite. Angeführt von Benedict Wong („Doctor Strange“) agieren alle Darstellerinnen und Darsteller souverän und gut. Herausragend spielt Lana Condor („X-Men: Apocalypse“) als Saya Kuroki, die damit ihr großes schauspielerisches Potential unter Beweis stellt.


© Cross Cult

Mit „Deadly Class“ hat sich Rick Remender ein bleibendes Denkmal in der Comic Szene gesetzt. Die Geschichten wurden von Wesley Craig illustriert und von Leo Loughride koloriert. Nachdem die Serie am 27. Februar auf SYFY gestartet ist, ist die Comic-Vorlage wärmstens zu empfehlen. Sie ist bei Cross-Cult am gleichen Tag erschienen und bietet auf 176 Seiten hochwertige Unterhaltung mit einem hohen Spannungsfaktor. Wie in der gleichnamigen Serie geht es um die brutalste Schule der Welt, wo die Sprösslinge der erfolgreichsten Verbrecherfamilien zu den Killern von morgen ausgebildet werden. An der Akademie der tödlichen Künste steht „Giftmischen 101“ und „Tatortsäuberung“ auf dem Stundenplan, und die Lehrer sind angesehene Mitglieder des organisierten Verbrechens. Ort des Geschehens ist das San Francisco der 80er-Jahre. Ronald Reagan hat Marcus Lopez‘ Leben ruiniert. Aber als Marcus sich plötzlich an der King‘s Dominion Akademie wiederfindet, sieht er seine Chance auf Rache gekommen. Doch auch an der außergewöhnlichsten Schule muss man sich mit den üblichen Problemen herumschlagen: Mädchen, arrogante Mitschüler, Hausaufgaben und nicht zuletzt einem blutigem und abgefahrenem Trip nach Las Vegas…


USA | SYFY | Start: 27. Februar 2019
Von : Miles Orion Feldsott, Rick Remender | Darsteller: Benedict Wong, Benjamin Wadsworth, Lana Condor



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